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Trainer-Hammer beim VfV 06 Hildesheim: Jürgen Stoffregen hört am Saisonende auf / 4:2-Heimsieg gegen 96 II

18. Mai 2016

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Trainer mit Tränen: Jürgen Stoffregen verkündet seinen Abschied.

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Die Mannschaft feiert ihren Trainer auf der Pressekonferenz.

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Vor der Fankurve: Spieler und Trainer müssen sich hinsetzen. So feiern die VfV-Anhänger ihr Team. Fotos: Peisker

Das war die Überraschung am Mittwochabend. Nach dem 4:2-Heimsieg gegen Hannover 96 II verkündete Jürgen Stoffregen seinen Abschied zum Saisonende. Unter Tränen sprach Stoffregen auf der Pressekonferenz. „nach dem Spiel gegen Cloppenburg am Samstag ist Schluss. Ich beende meine Trainerkarriere“, sagte ein sichtlich gerührter Trainer. Die Entscheidung kommt durchaus überraschend, ist aber auch nachzuvollziehen. Stoffregen trat den Posten in Hildesheim im Januar 2013 an. Zunächst rettete er den VfV vor dem Absturz in die Bedeutungslosigkeit. Danach führte er die Hildesheimer im Sommer 2015 in die Regionalliga. Und nun die Krönung mit dem Klassenerhalt am 31. Spieltag. Man soll ja bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten ist. Stoffregen beendet damit am Samstag seine langjährige Trainerkarriere. „Ich will mich wieder mehr um meine Familie kümmern“, sagte der Trainer. Seine Spieler stürmten nach seiner Verkündung in die Pressekonferenz und feierten den Coach mit sprechchören. Jürgen Stoffregen, du bist der beste Mann“, sang das Team. Die Vereinsführung dankte Stoffregen für das Geleistete. „Lieber Jürgen, Du hattest maßgeblichen Anteil, dass der VfV diesen Weg gehen konnte“, sagte Präsident Michael Salge. Er und der sportliche Leiter Michael Hesse müssen jetzt einen Nachfolger finden. „Wir sind in Gesprächen und werden in Kürze einen neuen Trainer präsentieren“, sagte Hesse. Der beeindruckende 4:2-Sieg über Hannover 96 II geriet durch die Stoffregen-Entscheidung in den Hintergrund. Dabei zeigten die Hildesheimer über weite Strecken, dass sie zurecht in der 4. Liga bleiben. In der ersten Halbzeit hatten die VfVer sechs hochkarätige Chancen. Einzig die Verwertung war erneut verbesserungswürdig. Deniz Tayar und Dominic Hartmann trafen für den Aufsteiger, während der 96er Roman Prokoph zum zwischenzeitlichen Ausgleich. In der zweiten Halbzeit hatten die Hildesheimer weiterhin alles im Griff. Marvinn Ibekwe erhöhte nach einer Stunde auf 3:1. Die 96er schienen sich unter den Augen ihres Profitrainers Daniel Stendel aufzugeben. Da brachte Tayar die Hannoveraner zurück ins Spiel. Seinen Fehlpass nutzte Tim Dierßen zum Anschlusstreffer (69.) Danach drängte der rote Nachwuchs auf den Ausgleich und wurde in der Nachspielzeit ausgekontert. Kapitän Omar Fahmy traf zum 4:2. Sehr zur Freude der über 1.600 Zuschauer. Die feierten das Team und hatten auch ein Gespür für die Situation. Sie riefen immer wieder den Namen des Trainers. Als ob sie eine Vorahnung hatten.